S3-4AlpClusters

Neues S3-Innovationsmodell für regionale Innovationsstrategien im Alpenraum

Das von der der Europäischen Kommission über das Förderprogramm „Interreg Alpine Space“ geförderte Projekt S3-4AlpClusters untersuchte, wie Clusterstrukturen der jeweiligen Alpenländer die regionalen Innovationsstrategien im Alpenraum unterstützen können. Die Regionalregierungen Europas entwickeln Innovationsstrategien, um eine intelligente Förderlandschaft zu schaffen, die sich auf die Bedürfnisse bestimmter Industrie- und Dienstleistungssektoren einstellt. Die englische Bezeichnung für diese speziellen Innovationsstrategien lautet „Smart Specialisation Strategies“ (S3). Cluster wiederum sind Netzwerke aus Unternehmen und Forschungsinstituten.

Der Clusterpolitik liegt der Grundsatz zugrunde, dass die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in einer globalen Wirtschaftsordnung auch ganz klar von lokalen Faktoren abhängt: räumliche Nähe, persönlicher Austausch und informelle Treffen. Unternehmen in Clustern sind innovativer und produktiver, weil sie auf ein dichtes Netz von spezialisierten Zulieferern, einschlägigen Forschungseinrichtungen und spezialisierten Fachkräften in räumlicher Nähe zugreifen können. Allein in Bayern gibt es 17 solcher Netzwerke in verschiedenen, für Bayern relevanten Branchen und Technologien.

Für das transnationale Projekt S3-4AlpClusters haben sich 14 Projektpartner aus elf Regionen des Alpenraumes mit ihren Clustern zusammengeschlossen. Zu den Zielen des Projekts gehörte es, die Wirkung der regionalen Wirtschaftspolitik auf Unternehmen und die gegenseitige Beeinflussung von Clustern und S3 zu stärken sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede der S3-Schwerpunkte der Regionen zu finden und hinsichtlich kooperativer Strategien auszubauen. Das Ergebnis des EU-Projekts S3-4AlpClusters ist ein S3-Innovationsmodell, das Regionalregierungen – aber auch kleinere Einheiten wie Landkreise oder Städte – dabei unterstützt, eine mehrjährige dynamische Innovationsstrategie zu entwerfen. Dynamisch deshalb, weil sich die Anforderungen an die Akteure des jeweiligen Industrie- und Dienstleistungssektors permanent verändern können – sei es z.B. durch Innovationen im Bereich der künstlichen Intelligenz oder durch Anpassungen der Produktionsprozesse im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Die aktive Integration dieser Veränderungen, der so genannten „Transformative Activities“, in die regionalen Innovationsstrategien erhöht deren Widerstands- und Anpassungsfähigkeit gegenüber künftigen disruptiven Innovationen.

Zur Umsetzung des S3-Innovationsmodells wurde ein „Cluster Action Plan“ entwickelt, der die Cluster mit spezifischen Methoden und Werkzeugen versorgt, um sie auf allen Ebenen des Prozesses aktiv einzubeziehen. Dieser Plan wurde mit 30 Pilot-Clustern im gesamten Alpenraum getestet. Daraus resultierte der Vorschlag für ein überregionales, alpenweites Förderprogramm mit dem Titel „Alpine Innovation Cluster Express“ (AICE) zur Unterstützung der kooperativen Entwicklung transformativer Aktivitäten.

Vom Expertenkreis in die breite Anwendung

Nach 30 Monaten Projektlaufzeit endete im April 2019 das EU-Projekt S3-4AlpClusters mit einem Policy Briefing in Venedig, Italien. Dort stellte das Konsortium seine Ergebnisse politischen Entscheidungsträgern, regionalen Innovatoren und Mitgliedern der Europäischen Kommission vor. Die Bayerische Forschungsallianz (BayFOR) war als Projektpartner in S3-4AlpClusters an allen Projektaktivitäten aktiv beteiligt. Der bayerische Cluster Automotive der Bayern Innovativ GmbH war als Mitglied des Advisory Boards von S3-4AlpClusters mit seiner Expertise vertreten und stand dem Projektkonsortium beratend zur Seite. Das Projekt hat von der Europäischen Kommission im Rahmen des Alpenraumprogramms Interreg Alpine Space eine Förderung (ERDF Grant) in Höhe von 1,93 Mio. € erhalten. Das Gesamtbudget des Projekts lag bei 2,52 Mio. €.

Übersicht der Erfolgsgeschichten