HUSSA

Hightech für die Forensik

Inno­va­ti­on ist auch ein wich­ti­ges The­ma im Bereich der Foren­sik. Gera­de in der heu­ti­gen Zeit müs­sen Spu­ren am Tat­ort, die mög­li­che Hin­wei­se zur Auf­klä­rung geben kön­nen, schnell und feh­ler­frei zur Ver­fü­gung ste­hen. Um dies zu rea­li­sie­ren, hat sich ein Exper­ten­team aus Wirt­schaft, Wis­sen­schaft und Sicher­heits­be­hör­den gebil­det und wur­de bei dem For­schungs­pro­jekt HUSSA (Human­ge­ne­ti­sche Spurensuche und Analy­se) durch zwei För­der­mit­tel­ge­ber unterstützt.

Effiziente Erfassung und Übermittlung von Spuren

Ziel war es, eine Lösung zu ent­wi­ckeln, bei der berüh­rungs­los laten­te Abdrü­cke auch unter erschwer­ten poli­zei­li­chen Ein­satz­be­din­gun­gen und allen denk­ba­ren Umwelt­ein­flüs­sen sicht­bar gemacht wer­den kön­nen. Nach der opti­schen Erfas­sung der Spur soll die Cha­rak­te­ris­tik draht­los der zustän­di­gen Behör­de über­mit­telt wer­den, damit die Aus­wer­tung inner­halb sehr kur­zer Zeit erfol­gen kann.
Ent­wi­ckelt wur­den bei dem Pro­jekt HUSSA zwei unter­schied­li­che Ver­fah­ren (physikalisch/chemisch und optisch), die das Auf­fin­den und Sichern von dak­ty­lo­sko­pi­schen Spu­ren fern­ge­steu­ert und auto­ma­ti­siert gewährleisten.

Das Expertenteam

Um die­ses hoch gesteck­te For­schungs­ziel zu errei­chen, war ein inter­dis­zi­pli­nä­res Team aus Exper­ten erfor­der­lich. Die­ses bestand aus der Hoch­schu­le Mün­chen, mit dem Labor für Kon­struk­ti­ons­tech­nik, wel­ches Prof. Dr. Peter Leibl lei­tet. Als Unter­neh­mens­part­ner war die Fir­ma Schleiß­hei­mer Gerä­te­bau GmbH mit dabei, wel­che die erfor­der­li­chen Kom­po­nen­ten und Bau­grup­pen für Ver­suchs­auf­bau­ten pro­du­ziert hat sowie die Wei­ter­ent­wick­lung der Demons­tra­to­ren bis hin zu den Seri­en­pro­duk­ten feder­füh­rend vor­an­trieb. Als poten­ti­el­le Nut­zer der For­schungs­er­geb­nis­se und als eva­lu­ie­ren­de Stel­len der Kon­zep­te unter­stütz­ten das Bun­des­kri­mi­nal­amt und das Baye­ri­sche Lan­des­kri­mi­nal­amt das Kern­team. Je nach Auf­ga­ben­stel­lung waren bis zu vier wei­te­re Lan­des­kri­mi­nal­äm­ter aktiv ein­ge­bun­den, sowie auch wei­te­re Part­ner, zum Bei­spiel Dermatologen.

Nachweis fehlerfreier Spurensicherung

Anschlie­ßend ent­wi­ckel­te Schleiß­hei­mer aus dem Refe­renz­mus­ter den Test­spu­ren­trä­ger, der zur Absi­che­rung des Cyanacrylat-Bedampfungsprozesses von Asser­va­ten zur Spu­ren­si­che­rung ver­wen­det wird. Mit dem Test­spu­ren­trä­ger ist der Nach­weis mög­lich, ob der Bedamp­fungs­pro­zess feh­ler­frei durch­ge­führt wur­de. Die­ser Test­spu­ren­trä­ger wird bereits seit 2016 bei Sicher­heits­be­hör­den ein­ge­setzt.

Erfolgskurs: Auf den Weg gebracht – von der Forschung zum Serienprodukt

In den Jah­ren 2012 bis 2015 wur­de das For­schungs­pro­jekt „HUSSA – Suche und Siche­rung von dak­ty­lo­sko­pi­schen Spu­ren” von der Baye­ri­schen For­schungs­stif­tung mit rund 330.000 Euro gefördert.
Auf­grund der posi­ti­ven For­schungs­er­geb­nis­se konn­te im Rah­men des vom Pro­jekt­trä­ger Bay­ern betreu­ten BayTP­Pro­jekts „Mobi­les Cyanacrylat-Bedampfungsgerät für die Dak­ty­lo­sko­pie” von 2015 bis 2017 ein Pro­to­typ nach dem physikalisch/chemischen Prin­zip ent­wi­ckelt wer­den. Das Baye­ri­sche Staats­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft, Ener­gie und Tech­no­lo­gie stell­te dafür eine För­der­sum­me von rund 118.000 Euro zur Verfügung.

Die­ser Pro­to­typ wur­de dann vom Unter­neh­mens­part­ner bis zur Seri­en­rei­fe gebracht. Anfang 2018 wird nun der Demons­tra­tor auf den Markt kom­men, wel­cher im Febru­ar 2018 auf der Fach­mes­se & Kon­fe­renz für Inne­re Sicher­heit in Frank­furt am Main prä­sen­tiert wurde.

Wei­ter Infor­ma­tio­nen zu dem For­schungs­pro­jekt HUSSA und den Pro­duk­ten zur Spu­ren­si­che­rung fin­den Sie unter www​.hus​sa​.de oder im Kun­den­jounal von Bay­ern Inno­va­tiv in der Aus­ga­be 01/2018.

Übersicht der Erfolgsgeschichten