Bayerische Forschungs- und Innovationsagentur - Innovative Projekte auf Erfolgskurs - page 25

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Projekt
Sport Infinity – Sportartikel, individuell
und endlos wiederverwertbar
In der Sportartikel-Branche beläuft sich die Materialverschwendung bei der Fertigung
auf bis zu 30 Prozent, und früher oder später landen die Produkte auf der Mülldepo-
nie. Gleichzeitig kämpft die Welt mit knapper werdenden Ressourcen. Im Rahmen
des EU-Projekts „Sport Infinity“ arbeitet ein internationales Konsortium unter Leitung
von adidas an einer neuen Generation von Sportartikeln, die endlos wiederverwertet
werden können. Die Artikel – beispielsweise Fußballschuhe – werden in winzig kleine,
nur wenige Gramm schwere Teile zerlegt, die dann mit Überschussmaterial anderer
Branchen zu neuen Produkten geformt werden. Fußballschuhe könnten künftig also
Materialien jedweder Art enthalten – von Kohlefasern, die im Flugzeugbau verwendet
werden, bis hin zu den Fasern der Fußballschuhe, mit denen bei der letzten WM die
Tore geschossen wurden.
Ziel von Sport Infinity ist es, innovative und teilweise auf Abfall basierende Komposit-
werkstoffe zu entwickeln, welche die automatisierte Herstellung einfach anpassbarer
Sportartikel aus Kunststoff ermöglichen. Das Projekt verfolgt einen designfokussier-
ten Ansatz, bei dem der Werkstoff ein Höchstmaß an Designfreiheit ermöglicht und
großes Innovationspotenzial bietet. Durch die angewandten Verfahren können diverse
Produktformen erzeugt werden, indem viele unterschiedliche Materialien ohne den
Zusatz von Leim und/oder anderen Klebemitteln miteinander verbunden werden.
Das internationale Konsortium bündelt die Expertise entlang der gesamten Wert-
schöpfungskette – von Design über Materialentwicklung, Fertigung und Marketing bis
hin zu Vertrieb und Wiederverwertung – und über mehrere Fachdisziplinen hinweg.
Erfolgskurs
Umfassende Beratung – Hand in Hand
An Sport Infinity sind unter anderem zwei Firmen beteiligt, die von der Bayern Innovativ
bei diversen Aktivitäten betreut werden. Die Grundlage für die erfolgreiche Zusam-
menarbeit legte der von Bayern Innovativ gemanagte Cluster Neue Werkstoffe, der
eine Teilnahme der beiden Firmen an einer Informationsveranstaltung der BayFOR
zumThema „EU-Förderung für Forschungs- und Innovationsprojekte“ ermöglichte.
Ein voller Erfolg: Eine passende Ausschreibung wurde identifiziert und ein erstes
Projektfindungstreffen mit Bayern Innovativ und der BayFOR organisiert. Die BayFOR
übernahm dann die weitere Beratung und Unterstützung bei der EU-Antragstellung.
Dies umfasste die aktive Zuarbeit bei der Konzeptionierung und Umsetzung des
Antrags sowohl für die erste als auch für die zweite Stufe. Das Projekt startete im Juni
2015. Dem Konsortium gehören neben dem Koordinator adidas mit Sitz in Herzogen-
aurach neun weitere Branchenexperten an: BASF SE, KISKA GmbH, Fill Gesellschaft
m.b.H., University of Leeds, Centre for Technical Textiles (CTT), Association CETI
(Centre Européen des Textiles Innovants), Hypercliq E.E. sowie SportsMethod Ltd.
Auf bayerischer Seite sind die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
sowie die OECHSLER AG beteiligt.
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